... oder wie wird es vielleicht einmal werden.

Auch dieses Mal nehme ich den Gedanken eines Klienten auf, der mich fragte, ob es meiner Meinung nach sinnvoll sei, die eigene Kohle zu Gold oder Silber zu machen.
Eine gute Frage, oder?
Nun, ich bin mit Sicherheit kein Finanzexperte. Wahrscheinlich eher genau das Gegenteil davon. Aber: einige Gedanken kann man sich diesbezüglich ja dennoch machen.
Wenn wir uns die Lage der wunderbaren Euro-Nation, der Dollar-Junkies und allen anderen kapitalgesteuerten Nationen so anschauen, beantwortet sich eigentlich alles fast von selbst. Ich frage mich in diesem Zusammenhang gleich, ob sich die Banker, Finanzgehirne und Spekulanten schon einmal überlegt haben, was passiert wenn es kein Geld mehr gibt. Und mit Geld meine ich über unsere Münzen, Banknoten, Goldbarren und Aktien hinaus auch alte Briefmarken und andere nicht "nutzbare" Wertgegenstände. Damit möchte ich nicht sagen, dass es sie nicht mehr gibt, aber deren Wert wegen einer plötzlichen Krise nicht mehr vorhanden ist.
Dann zählt plötzlich wieder der Handwerker, der Bauer und der Mediziner in seiner ursprünglichen Form. Und ich nehme einmal an, dass es dann auch wieder zu einem regen Tauschhandel kommen wird, wo es nicht darum geht, den Anderen über den Tisch zu ziehen. Sondern man wird froh sein, wenn man in gutem Einverständnis sein Leben möglichst angenehm und ohne Not verbringen kann.
Ich meine, wir sollten uns alle einmal vor Augen führen, dass es in der Kapitalwelt viele tausende Personen gibt, die über die Spekulations-Wette auf den Niedergang eines Unternehmens Millionen scheffeln. Frei nach dem Motto: gut, dass es das Unternehmen schlecht getroffen hat. Dann kann ich mir den vierundzwanzigsten Protzwagen in die Garage stellen, und mir schon einmal überlegen, wo ich mir die nächste Villa kaufe. Dass am anderen Ende der Geschichte womöglich hunderte Menschen ohne Arbeit sind und teilweise am Rande der Existenz stehen, ist diesen Leute völlig egal. Sie kennen wahrscheinlich nicht einmal den Firmenhintergrund. Wichtig ist nur, dass sie zusperren müssen. Traurig, oder?
Es mag vielleicht nach böser Rache klingen, aber was würden diese Personen machen, wenn der vorhin postulierte Wertverfall eintritt und sie zu einem Landwirt kommen dessen Tisch reich gedeckt ist, der aber nicht daran interessiert ist, zu tauschen. Denn: was soll er mit schön bedruckten Papieren machen? Kann er diese essen? Kann er damit etwas Sinnvolles anstellen, außer verheizen?
Dann möchte ich gerne das Gesicht des skrupellosen, eiskalten Typen sehen, dem hunderte Menschen völlig egal sind. Denn dann bekommt die Überlebensangst für ihn plötzlich ein Gesicht. Und alles wird für diese Person bittere Realität.
Und hier schließt sich der Kreis bezüglich des Titels dieses Textes. Wer das Spiel "die Siedler von Catan" kennt, weiß wie wichtig es ist, gute Tauschpartner an der Seite zu haben und, wenn hier im Spiel auch nur teilweise, gemeinsame Interessen zu vertreten um im Spiele-Leben weiter zu kommen. Wer es nicht kennt. Spiel kaufen und üben ...
Vielleicht ist dieser Text für den Einen oder Anderen unter den Lesern ein Ansporn, auch einmal über das Leben ohne (oder zu mindest eingeschränkten) Kapitalressourcen nach zu denken.
Copright-Hinweis: Das Bild kommt von Oskar's 3D Catan-Projekt-Forum.