... oder sollte zu mindest sehr ähnlich einem Labradorleben sein.
Oft denke ich so bei mir: "Wie kann ich meinen Klienten das Gefühl vermitteln, dass im Eigentlichen alles schön und großartig ist was um sie passiert?"
Vielleicht ist es ein Ansatz, einmal das Leben, beziehungsweise einen Tag im Hundeleben meiner braunen Labrador-Dame zu beleuchten. Wie Martin Rütter (ein Hundetrainer in Deutschland) in seinem Buch "Hund Deutsch / Deutsch Hund" sehr treffend beschrieben hat, freut sich dieser Hund praktisch über alles, auch wenn es mit den Pflichten im Alltag zu tun hat. Sein Motto: „Wow, aufstehen, das mag ich ja voll am liebsten". Diese Einstellung trägt dieses Tier durch den ganzen Tag. Über das Fressen, das Gassigehen, wie auch die Fahrt mit dem Auto ins Büro. Egal was immer es ist, der Hund freut sich. Auch wenn ich sie dazu verpflichte, die Post ins Büro zu tragen, wackelt sie schon fast mit dem ganzen Körper vor Freude, und kann es kaum erwarten, die Briefe zum Maul gehalten zu bekommen um diese vom Postkasten ins Büro hinauf zu tragen.
Wenn wir nun die Analogie zu uns hernehmen: Wir freuen uns nicht, und wenn eher selten darüber, aufstehen zu müssen. Gerade mal die Freude über das Frühstück können wir vielleicht noch nachvollziehen. Das war es dann aber schon, oder? Zumindest bis zur Mittagspause sind wir dann mit den "höllenaufenthaltsgleichen Aufgaben des Alltages" konfrontiert. Oder wer unter uns freut sich, wenn einem der Chef sagt, man soll die Post holen? Auch wenn wir diese aus dem Entgegenkommen der Obrigkeit nicht im Maul tragen müssen.
Warum um alles in der Welt kann man sich nicht vorstellen, dass das auch Spaß machen kann, und eigentlich etwas Tolles ist. Sehen wir es einmal so: Die Zeit, die benötigt wird, um die Post zu holen, kann niemand anrufen, einem damit auf den Nerv gehen, dass man in seinem Stress etwas vergessen hat oder vielleicht denken wir einfach daran, dass wieder einige Zeit vergangen ist, und der Feierabend wieder ein Stück näher gerückt ist. Allen Unkenrufen und Entgegnungen zu den ersten zwei Beispielen zum Trotz wage ich die Behauptung, dass zu mindest das letzte Argument schlagend für Freude ist.
Sollten wir uns nicht selber lernen, die Freude und den Spaß hinter den Dingen (wieder) zu finden, und nicht immer nur das Belastende zu sehen?
Ich für meinen Teil bin schon fleißig daran, mir diese "Labradorweisheit" als Vorbild zu nehmen. Es ist nicht einfach. Aber ist es nicht so, dass der Ansporn nicht genau den Spaß bringt? Wer würde schon zum Beispiel gerne fischen gehen wenn der See voll mit Fischen ist die man nur aufsammeln muss? Denkt einmal darüber nach: Versucht, nur fünf Mal pro Tag eine schöne oder spaßige Situation zu benennen.
Viel Spaß dabei, und ich weiß, es ist nicht leicht immer nur Spaß zu haben, aber es ist möglich ...